Zuviel..

…oder: warum ich mir ab jetzt von Zeit zu Zeit eine Auszeit von den sozialen Netzwerken nehme.

Weil es mir manchmal einfach zuviel wird. So, damit gibt es die Antwort gleich in einem Satz und ich könnte meinen blogeintrag beenden. Tu ich aber nicht: weil es mir wichtig ist, dass ihr wisst, warum das so ist und wie ich ticke.
Ich bin jemand, der viel und gerne bei instagram und auch facebook unterwegs ist, viel und gerne mit anderen interagiert und natürlich auch viel und gerne zeigt. Ich liebe jede meiner kreativen Arbeiten, egal ob eine dekorierte Tagesseite oder etwas selbst gebasteltes. Ich mag es, zu zeigen, was ich, auf die eine oder andere Art, geschaffen haben. Mein Umfeld reagiert auf alles, was ich zeige, begeistert. Naja gut, niemand feiert mich hart für ein paar Sticker und washis, die ich auf eine Seite geklebt habe. Aber sie reagieren.
Und genau diese Reaktionen sind es, die mein.. ich nenne es mal „virtuelles Glück“.. ausmachen. Ich mag es, auf IG und fb zu kommentieren und auf Kommentare zu antworten. Ich mag es, wenn Menschen meine Bilder genauso gut gefallen und wenn sie das auch ausdrücken. Wenn Herzchen verteilt werden. Wenn es Kommentare gibt. Es macht mich glücklich zu sehen, dass das, was ich mache, auch in der virtuellen Welt gut „ankommt“. Dass diese Welt natürlich einen ganz anderen Stellenwert haben sollte als das „echte Leben“ ist mir durchaus klar, das sei zwischendurch auch mal erwähnt.

Aber es gibt so Momente, da kann ich nicht mehr darüber weg gucken, dass anderswo Dinge kommentiert und bejubelt werden. Dass es anderswo Kommentare hagelt für, ich nenne es mal vorsichtig „weniger kreative“ Bilder. Ich will ganz sicher niemandem auf den Schlips treten oder angreifen. Natürlich darf jeder posten, was er mag. Und ganz selbstverständlich darf auch jeder kommentieren (oder eben auch nicht) was und wann er mag. Und wieviel er mag. All das weiss ich, keine Frage. Aber es gibt immer mal wieder diese Momente, in denen mir diese, ganz subjektiv gefühlte, Ungerechtigkeit zusetzt. In denen ich daran zweifle, dass das Internet der richtige Platz für mich Mimöschen ist. Weil ich nicht verstehen kann, warum die Welt da draußen meine Sachen nicht so toll findet wie ich – oder zumindest nicht toll genug für Kommentare. Das ganze passiert, ohne dass ich was dagegen machen kann. Und auch ohne Vorwarnung. Von einem Moment auf den anderen wird es mir zuviel. Dann muss ich mich auch mal bei Freundinnen Miausheulen. Dann macht mir „das Internet“ auch keinen Spaß mehr.

Auch wenn ich oben von IG und fb schrieb. Auf facebook bin ich lange nicht mehr so aktiv, wie ich das noch vor einem Jahr war. In den Gruppen sind immer wieder so viele Trolle unterwegs und ich fühle mich so oft von irgendwelchen posts persönlich angesprochen, dass es mir schon lange keinen Spaß mehr macht, dort viel Zeit, Kommentare und Bilder zu investieren. Ich kann einfach nicht verstehen, warum nicht jeder das machen, zeigen und sagen/schreiben darf, was er möchte, solange er sich dabei an eventuelle Regeln hält. Und das gilt sowohl ganz generell für das Miteinander, als auch für fb, wo manche Leute zB meinen, nur weil man seinen Planer „mit Stickern und washi zupappt“, habe man keine Ahnung vom „eigentlichen Sinn eines BuJos“. Das ist nur eins von unzähligen Beispielen, die mich dazu brachten, mich immer mehr aus den Gruppen raus zu halten und auch Gruppen zu verlassen. Wenn andere anfangen zu missionieren, bin ich raus, egal wann, egal wo. Leben und leben lassen, das ist mein Motto. Andere sehen das anders, auch gut. Aber nicht mit mir.

Ihr könnt mich jetzt empfindlich nennen. Oder auch albern. Oder jedes andere beliebige Wort das vielleicht ausdrückt, dass ich mich nicht so anstellen soll. Dass es ja „nur“ das Internet ist. Jaja, all das weiß ich. Mein Mann zB sagt mir das oft genug. Aber ich ticke da vielleicht einfach anders. IG zB ist für mich sowas wie Familie. Ich treffe dort beste Freundinnen, Bekannte und unzählige Schwestern. Eigentlich bin ich gerne dort, es gibt immer was zu sehen, Einblicke in die unterschiedlichsten Planer und unzählige Inspirationen. All das ist für mich viel wert. Aber all das „zählt“ nicht mehr, wenn es mir zuviel wird.

Ich möchte nicht eines Tages feststellen, dass es mir gar keinen Spaß mehr macht, Bilder dort zu zeigen. Deshalb werde ich eine Auszeit nehmen. Ich habe mir vorgenommen, in dieser Pause vielleicht ein paar Blogeinträge zustande zu bringen und auch mal meine Abos aufzuräumen. Aber natürlich bin ich da. Ich könnte gar nicht anders. Wenn mich jemand anschreibt, sagt mir das mein Handy. Darüber hinaus werde ich kürzer treten.

 

PS: dieser Blogpost ist kein fishing for compliments – oder in diesem Fall comments. Ich mag erzwungene Kommentare nicht. Entweder ihr kommentiert oder ihr lasst es. Das ist okay für mich. Darum geht es mir mit diesem Eintrag nicht. Er ist eher ein „macht euch keine Sorgen um mich mir geht es gut, auch wenn ich auf IG mal still bin“-Post

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