Long time no see

Ich sollte mich wohl damit anfreunden, dass die Idee eines blogs, der regelmässig mit Leben gefüllt und von hunderten von Menschen gelesen wird zwar schön ist, ich aber weder Zeit noch Musse noch Ideen habe, diesen Plan in die Tat umzusetzen.

Aber ab und an fragt doch eines meiner Herzensmädchen nach einem neuen Blogeintrag und einem detaillierteren Blick in meine Planer, als es ihn bei instagram gibt. Also bin ich heute hier mit dem festen Plan, Euch mit einem Blogeintrag zu erfreuen.

Da ich meinen letzten Blogpost (Asche auf mein Haupt) im November letzten Jahres geschrieben habe, kann ich Euch heute einen Einblick geben, wie meine Planerei seit dem Jahreswechsel läuft. Da gibt es nämlich eine große Neuerung. Wer mich kennt weiss, dass ich schon lange mit einem Travellers Notebook oder -dori in irgendeiner Form liebäugelte und dies in meiner „Karriere“ auch schon ein, zwei Mal getestet habe. Mit doris aus Filz, die zwar schön waren/sind, aber einfach nicht meins. Lange habe ich immer wieder Bilder auf instagram und fb, im Netz und…. ach, einfach überall angeschmachtet. Gleichzeitig aber war mir noch nicht so ganz klar, wie ich ein solches Schätzchen in meine Planerei einbauen konnte, damit es auch entsprechend genutzt wird. Und dann, eines Abends, kam mir DIE Erleuchtung überhaupt. Zusammen mit dem Gedanken „warum bin ich darauf nicht schon eher gekommen?“ (aber diese Situation habe ich ja häufiger *lol*).

So schön diese ganze BuJo-Sache in Notizbüchern auch ist und so gerne ich ja auch Wochen-und Monatsübersichten zeichne…. wenn man mehr als ein (oder zwei) Notizbücher im Jahr nutzt, kann dieses neu zeichnen der Übersichten a) ganz schön mühsam werden und b) auch fehleranfällig werden. Weil man zB einen Termin übersehen hat beim Übertragen. Oder ihn an die falsche Stelle ins falsche Notizbuch geschrieben hat. Die Möglichkeiten der Fehlerquellen sind da ja schier unerschöpflich.
Also habe ich beschlossen, die Terminverwaltung fast komplett auszulagern und in einem Travellers Notebook unterzubringen. Eigentlich sollte es zu meinem Geburtstag im Januar soweit sein, doch der Liebste überraschte mich bereits zu Weihnachten mit diesem Schätzchen:

Es ist von der Firma Zlyc und ich habe es auf amazon gefunden. Es kam im Set mit einem TN in Passportgröße (für das ich bis heute noch keine Verwendung habe) und einer Stiftetasche (die diesen Namen nicht wirklich verdient, weil maximal ein dünner Bleistift reinpasst, aber sei’s drum)
Befüllt habe ich es mit zwei, beschnittenen, Moleskine cahier, die einmal die Terminplanung für das erste Halbjahr und meine Arbeitsstunden beinhalten, und einer Adress-Einlage, in der ich meine Passwörter verwalte.

Das Dekorieren der, dafür von mir vorgesehenen, rechten Seite funktioniert mal mehr, mal weniger gut.

Anfang des Jahres war ich da noch sehr ambitioniert, aber im Moment sind die rechten Seiten meistens leer. Meine Kreativität befindet sich zur Zeit anscheinend noch im Winterschlaf, aber ich habe gelernt, damit zu leben. Ich weiss ja, dass sie ab und an aufblitzt und mich dazu bringt, spontankreativ zu sein. Meistens jedoch ausserhalb des Kalenders, was aber auch in Ordnung ist, denn die Deko ist nicht das Wichtigste. Mein „Roter“ beinhaltet alle Termine, auch alle losen Zettel zu kommenden Terminen und ist somit, neben der App auf dem Handy, mit der ich mich mit dem Liebsten synchronisiere, wichtigste Terminreferenz.

Nebenbei führe ich natürlich auch mein geliebtes Bullet Journal fort. Inzwischen bin ich *trallalaaaaa* in meinem dritten Notizbuch angekommen. Gestartet habe ich im Januar in einem neuen Rhodia A5 im Querformat. Das habe ich ja Ende letzten Jahres heiss geliebt und es hat mir sehr dabei geholfen, meinen Planerfrieden zu finden. Ich mochte das Querformat sehr, weil es quasi perfekt auf meine Ansprüche an ein Layout passte. Deshalb war für mich klar, dass ich damit auch im neuen Jahr weitermachen würde.
Dann passierten zwei Dinge: der Liebste gewann bei einem Weihnachtsgewinnspiel einen LT A5 in sand und amazon hatte LT softcover in den „Blitzangeboten“. Und wie das so ist, wenn man weiss, dass man noch andere Notizbücher im Schrank stehen hat, die man doch auch so gerne nutzen möchte…. man macht sich ja doch Gedanken. Zumindest geht es mir so; ich hatte noch nie den Ehrgeiz (oder das Durchhaltevermögen), dieses „jetzt mach ich aber erstmal das Notizbuch voll, das ich gerade habe“. Um ehrlich zu sein gibt es, glaube ich, kaum ein Notizbuch in meiner BuJo-Sammlung, das ich komplett bis zur letzten Seite genutzt habe:

Ich machte mir also Gedanken darüber, wie ich den LT nutzen konnte. Mir war von Anfang an klar, dass ich das Querformat eigentlich auch weiterhin nutzen möchte. Darüberhinaus wollte ich auch meinen Wochenaufbau beibehalten: Wochenübersicht, danach dann die einzelnen Tagesseiten. Da ich mir nicht gleich den „großen“ LT vornehmen wollte, beschloss ich, einen Probemonat in dem Softcover einzuschieben, in dem ich dann meine Ideen und die Layouts auf Herz und Nieren testen und ummodeln konnte, bis ich mir sicher genug mit allem war, um in den LT zu ziehen.

Das „quere“ Layout funktionierte auch im normalen Notizbuch, ich war sehr zufrieden damit, wie sich das alles entwickelte, bis…… ich eines Abends mit meinen beiden liebsten Planerherzfreundinnen plauderte und es mich plötzlich überkam, etwas völlig anderes zu machen. Ich weiss nicht mal mehr, was genau es war, das mich dazu bewogen hat. Klar, ich hatte schon Bilder von dem Layout gesehen, das mir plötzlich vorschwebte; Bilder von BuJos sehe ich täglich zuhauf, auf allen Kanälen. Aber ich hatte aktuell nichts in der Art gesehen und trotzdem MUSSTE ich es an diesem Abend ausprobieren. Also spontan weg vom „queren“ (für genau solche spontanen Ideen hatte ich ja schließlich das Softcover…) und hin zu einem „mal sehen, wieviel auf eine Seite passt“-Layout.

Das hier ist mein allererster Versuch – naja zugegeben, mein zweiter; denn der erste sah nicht so aus, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich habe zeitgleich mit dem neuen Layout die Zeitleiste eingeführt, die ihr auch hier im Bild sehen könnt. Ganz genau genommen ist das lediglich eine Spielerei; ich markiere dort farblich die Zeiten, in denen ich oder ein anderes Familienmitglied einen Termin hat. Außerdem tracke ich dort meinen Kaffeeverbrauch und meinen Schlaf. Gleichzeitig dient mir meine Zeitleiste aber inzwischen auch dazu, Struktur in die ansonsten ziemlich chaotischen Seiten zu bringen. Jeder neue Tag beginnt mit dieser Zeitleiste, darunter die an diesem Tag anfallenden Termine. Die To Dos übertrage ich nicht mehr von Tag zu Tag (auch eine große Veränderung; auf den Tagesseiten habe ich immer alles „mitgeschleppt“), sondern übertrage nur noch alles Unerledigte bei einem Seitenwechsel. Neu anfallende To Dos schreibe ich einfach zu dem gerade aktuellen Tag, so habe ich immer alles im Auge und kann abhaken, was ich erledigt habe.
Dieses System funktioniert für mich erstaunlicherweise richtig richtig gut.

Ich fühle den Planerfrieden in mir total. Es ist schwer, das in Worte zu fassen. Als ich noch im Rhodia war dachte ich, es wäre das Querformat gewesen, dass mich so zufrieden werden ließ. Aber das war es nicht, denn auch der Seitensprung in den Softcover-LT machte mich nicht unzufrieden.

Und mein sandfarbener LT?

Ach, was soll ich sagen? Ich liebe ihn. Ich liebe es, in ihm zu werkeln, Listen einzutragen (ich habe seit Beginn meiner Karriere noch nie SO viele Listen geschrieben). Ich liebe es, mich abends mit ihm auf’s Sofa zu setzen, meine tracker durchzugehen und abzuhaken. Ich habe alles in meinem LT, was ich brauche. Meine Blutdruckwerte, meine „Planking-challenge“, eine Liste mit Rezeptideen, die ich noch ausprobieren möchte, einen swap-tracker, meine Pokedexe… alles, was mir einfällt, kommt hinein. Er inspiriert mich total und zum ersten Mal bemerke ich, dass mich andere Notizbücher so gut wie gar nicht interessieren.
Ich würde sagen, ich bin vollkommen angekommen.

So, bitte entschuldigt diesen Roman, der noch dazu mit Bildern gespickt ist, die ihr vermutlich schon kennt 😉 Trotzdem, ich hoffe, ich konnte Euch mit diesem Roman einen Einblick in meine derzeitige Planersituation geben.

Falls ihr Wünsche habt, was ihr gerne von mir wissen oder sehen möchtet, ich freue mich immer über einen Kommentar ♥

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