dutch door a la Nike

Wer mich kennt (oder anders ausgedrückt: wer mir schon länger bei instagram folgt) der weiß, dass ich meistens zu spontanen Handlungen neige (Astrologen unter Euch dürfen mir jetzt gerne sagen, dass das typisch Wassermann ist… ich weiß!) Wenn ich eine Idee habe oder mir in den Sinn kommt, ein giveaway zu starten, gibt es für mich nur einen Zeitpunkt: SOFORT.
Ich kann auch ganz anders. Zum Beispiel könnte ich stundenlang auf meine aktuelle Seite starren und mich fragen, ob und was ich besser machen kann, ohne dass mir was in den Sinn kommt. Oder daran verzweifeln, dass ich auf einer Tagesseite einen Strich auf der falschen Höhe gezogen habe – dann ist es vorbei mit Spontanität und Impulsivität, dann kommt mein kleiner Monk raus.

Es gibt sie aber: diese eine Viertelstunde am Tag, an der ich die besten Ideen hab. In dieser Viertelstunde stelle ich Seitendekos auf die Beine, finde plötzlich Lösungen – „früher“ habe ich in dieser Zeit ganze Plots für meine fanfictions im Kopf entwickelt. Jetzt wollt ihr sicher wissen, welche Viertelstunde das ist und wie ihr das auch hin bekommt…
Dazu  muss ich mal ein bisschen ausholen. Mein Großer wird in anderthalb Wochen 10 (in Worten: zehn!!!!! oder auch: WO IST DIE ZET GEBLIEBEN?); seit er ungefähr 1 ist, habe ich ihm ein Schlaflied vorgesungen. Immer und immer wieder nur „Weißt du wieviel Sternlein stehen“; fünf, acht, zehn Mal pro Abend durchgesungen, anders schlief er nicht ein. Irgendwann gingen wir zwar dann dazu über, ihm vorzulesen (das hat inzwischen der Liebste übernommen), dafür besteht jetzt der Kleine (inzwischen 6 und gar nicht mehr soooo klein) auf sein Lied. Das ich auch ihm bereits singe, seit er 1 ist. Nix anderes geht, kein anderes Lied, kein Vorlesen, nein, es muss DAS Lied sein (einzige Ausnahme: wenn ich nicht da bin, darf Papa vorlesen, „weil der nicht so gut singen kann“)
Ich singe also seit guten neun Jahren jeden Abend mindestens 4 Durchgänge dieses Liedes. Wahrscheinlich kann ich es auch im Schlaf singen.
Und ich glaube, genau das ist es: mein Gehirn schaltet, sobald ich den ersten Ton anstimme, total auf Autopilot und mein Unterbewusstsein übernimmt den freien Arbeitsspeicher 😀 Zeit für kreative Ergüsse olé.
Ich gebe zu, gestern kam mir die Idee beim Zähneputzen, aber…. das ist ja irgendwie auch ähnlich. Nach fast 44 Jahren Zähneputzen übernimmt da sicher auch der Autopilot *gg*

Ich habe meinem Blogeintrag großspurig den Titel „dutch door a la Nike“ gegeben. Natürlich habe ich kein Patent auf diese Lösung und ich bin mir fast sicher, dass irgendwo auf der Welt in irgendeinem BuJo die gleiche Idee umgesetzt wurde. So ist das nun mal, komplett neue Ideen, was das Layout betrifft, sind eher Glücksgriffe. Wie dem auch sei:

das Prinzip des „dutch door“ ist den geneigten Bloglesern ja inzwischen hinlänglich bekannt. So 100% zufrieden war ich mit den beiden getesteten nicht. Variante a (geknickte Seiten, um freien Blick auf die Wochenübersicht auf der „Startseite“ zu haben) gefiel mir eigentlich ganz gut, was mich (oder vielleicht eher oben bereits erwähnten Monk) störte war, dass die umgeknickten Seiten durch das viele hin und her blättern noch weiter verknickten. Variante b (oben – oder unten – beschnittene Seiten) bekam von mir leider nur eine theoretische Chance, praktisch erschien es mir plötzlich doch zu wenig Platz und ich ließ es bleiben (im Nachhinein ärgerte mich daran auch, dass die Gegenseite des beschnittenen Blattes weiter hinten im BuJo dann, logischerweise, auch locker war)
Trotzdem wollte ich nicht weg vom dutch door. Und gestern Abend dann kam mir DIE Erleuchtung, die ich gleich heute Morgen in die Tat umsetzte:

Dies ist meine heute Morgen entstandene Startseite. Die Seite, auf der ich meine Wochenübersicht führe, meinen brain dump mit allem, an das ich denken, das aber an keinem bestimmten Tag erledigt werden muss und einen kleinen Tracker.

Alles was ich hier getan habe ist, die Wochenübersicht ganz an den Rand der Seite zu ziehen und die kleine Spalte, die ich vorher nur für Wochentag und Datum genutzt habe, zusätzlich für farbkodierte Kästchen vorzusehen. Ich trage also nicht nur die Termine ganz regulär in das entsprechende Feld ein, sondern ich vergebe auch noch einen Platz in der ersten Spalte. Rosa: meine Termine, blau: alles was den Liebsten betrifft, rot: mein Großer, grün: mein Kleiner, lila: Familientermine. Lediglich umrandete Kästchen zeigen mir Schultermine oder -erinnerungen an.

 

 

 

 Meine folgenden Tagesseiten habe ich an der Seite beschnitten, um exakt eine Kästchenbreite. So habe ich von jeder Tagesseite aus freien Blick auf die Seitenspalte meiner Wochenübersicht und immer im Blick, wann etwas anliegt. Zugegeben, wir haben nicht viele Termine, weshalb der Platz, bis auf Ausnahmen, definitiv ausreicht 😉 Darüber hinaus habe ich, durch die durchgehend gleich beschnittenen Tagesseiten, mit einem Griff die Startseite aufgeblättert, um weitere Termine einzutragen, Details nachzusehen oder ein To Do in den brain dump zu schreiben.

 

 

 

 

 

 

Dies ist eine rechte Tagesseite, in diesem Fall der Mittwoch. Während ich noch meine Kästchen einmalte (und mich, sehr zur Freude meines inneren Monks zum ersten Mal kein bisschen vermalte), kam mir noch eine Idee. Warum sollte ich nicht die „sichtbare Spalte“ auf der rechten Seite, dem Gegenteil der „Startseite“ (Zielseite? Endseite?), ebenso sinnig nutzen. Erst dachte ich an eine einfache Wiederholung der Spalte von links, entschied mich dann aber dazu, sie für eine Vorschau auf die nächste Woche zu nutzen.

 

 

 

 

 

 

Das ist sie, meine Wochenendseite. Ohne To Do-Liste, nur die tracker sind da (und eine freie linke Seite, die dafür sorgt, dass nicht auf der rechten Seite schon die nächste Woche anfängt- und von der ich optimistischerweise immer denke, ich würde sie vielleicht irgendwann mal in irgendeiner Form gestalten). Und jetzt neu, die miniwinzige Vorschau. Als genau das, nämlich eine Orientierung, ist das völlig ausreichend für mich. Sollte ich doch mal mehr darüber wissen wollen, kann ich immer noch in meine Monatsübersicht schauen. Im Normalfall weiß ich aber, was die einzelnen bunten Kästchen im Detail bedeuten.

 

 

 

 
So, jetzt hab ich Euch wohl genug voll geschwafelt. Ich hoffe, ihr hattet ähnlich viel Spaß beim Lesen wie ich beim Schreiben und konntet einen kleinen Eindruck von meinem neuesten Werk bekommen.

Wie immer würde ich mich natürlich über Kommentare freuen :*

Habt ein schönes Wochenende ♥♥

 

2 Kommentare zu „dutch door a la Nike“

  1. Eine tolle Idee bei der ich überlege sie auch zu testen. Ich habe ja Dutchdoor oben geschnitten getestet und bin nicht überzeugt davon. Die Idee ist zwar gut, aber es stört mich einfach zu vieles…

    Danke für diesen Einblick, diese Erleuchtung 😊

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